Dörrautomat/Trockner Excalibur, ein Test
Als ich gebeten wurde, diesen Dörrautomaten für Gomba Green auszuprobieren und einen Testbericht zu schreiben hatte ich erst einmal keine großen Vorstellungen von solch einem Gerät. Klar, gedörrte Apfelscheiben, getrocknete Tomaten und so weiter… das kannte ich. Fazit des Testes für mich war vor allem, dass solch ein Gerät noch viel mehr zu bieten hat…
Ich habe den Test mit einem Klassiker begonnen, Obst! In meinem Fall Bananen, Birnen und Kiwis. Wie man sieht habe ich mich beim Einkaufen ordentlich verschätzt. Mit meinen sechs Bananen habe ich gerade mal zwei Schübe voll bekommen… ohne dass die Scheiben besonders dicht beieinanderlagen. Die fünf Birnen haben zwei Schübe belegt und die 5 Kiwis einen. Es wäre also noch Platz für mehr gewesen…
In der Bedienungsanleitung stehen leider keine Trockenzeiten. Die Trockenzeit ist abhängig von der eingestellten Temperatur, der Luftfeuchtigkeit im Raum, vom Wassergehalt des Trockenguts. Auch der eigene Geschmack ist relevant. Möchte ich die Früchte / das Obst noch ein bisschen weich oder knackig wie Chips? Ich wollte letzteres – bei Rohkostqualität (beim Trocknen in Rohkostqualität bleiben Enzyme und Nährstoffe intakt). Das ist eine der kleinsten Temperatureinstellungen, 41 Grad. Je geringer die eingestellte Temperatur, desto länger dauert der Trocknungsprozess.
Die Temperatur lässt sich leicht über ein Rad auf der Oberseite des Trockners einstellen. Hier gibt es auch kurze Erklärungen mit Piktogrammen, welche Temperatur für welches Trockengut geeignet ist.
Eine Zeitschaltuhr ist nicht dabei, aber man kann ja bei Bedarf eine solche anschaffen und dazwischenschalten. Die schwarzen Einschübe sind wie kleine Schubladen, sie lassen sich leicht heraus – und hineinschieben, sind quadratisch. In / auf den Einschüben liegen Gitter, darauf kommt das Trockengut.
Die Gitter liegen nur lose auf, lassen sich also zum Reinigen leicht herausnehmen. Beides, Einschübe und Gitter, können übrigens in die Spülmaschine.
Um herauszufinden, ob das Trockengut fertig ist, soll man laut Bedienungsanleitung gelegentlich in den Trockner schauen, nachprüfen ob das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Die Tür wird nur eingehängt bzw. abgenommen. Man kann jederzeit in den Trockner hineinschauen, die Schübe herausziehen und den Trocknungsprozess überwachen. Das Trockenobst in meinem Fall hat einen Tag benötigt. Das Ergebnis waren Kiwi- und Bananenchips und noch softe Birnenscheiben (sehr fruchtig und aromatisch, besonders die Kiwis…). Die so hergestellten Trockenfrüchte hatte ich innerhalb weniger Tage „weg gesnackt“….
Als zweites wollte ich Fleisch trocknen. Genauer gesagt: Beef Jerky herstellen. Dazu habe ich mir bei unserem Schlachter 5 fein geschnittene Rouladen gekauft. Diese wurden in Streifen geschnitten und einen Tag lang (gekühlt) mariniert (Worchestersauce, Sojasauce, etwas Ketchup, grüner Pfeffer, Curry, Salz, Gewürze nach Geschmack). Die fertig marinierten Fleischstreifen sind – genau wie vorher das Obst – auf den Trockengittern gelandet.
Auch hier konnte ich die volle Kapazität des Trockners nicht ausnutzen… es hätte leicht die doppelte Menge Fleisch Platz gehabt. Die Temperatureinstellung für Fleisch und Fisch liegt bei 63 Grad. Nach knapp sechs Stunden waren die Jerkys fertig – ein leckerer Snack für zwischendurch… und ich habe selbst die Qualität des Fleisches und die Würzung bestimmen können.
Beim Blick auf den Preis für fertiges Jerky ein lohnender Aufwand. Putenfleisch soll übrigens auf diese Art auch gut zuzubereiten sein… Das trocknen von Fisch habe ich nicht ausprobiert, es funktioniert genauso wie das Trocknen von Fleisch. Laut Anleitung schmeckt Fisch auch sehr gut wenn er nicht ganz durch getrocknet und noch warm ist… dann ist er nicht haltbar, aber eine leckere Mahlzeit.
Als letztes habe ich das Herstellen von Joghurtrollen ausprobiert. Neben Joghurt kann man auf diese Art auch Fruchtpürees und Gemüsepürees trocknen. Für diese Trockenart benötigt man entweder die Teflex-Bögen oder Backpapier. „Nur“ zum Testen – und weil ich keine Teflexbögen hatte – habe ich auf das Backpapier zurückgegriffen.
Vier große Gläser (500 g) Joghurt in verschiedenen Geschmacksrichtungen habe ich verarbeitet. Heidelbeere, Kirsche, Vanille und Schoko-Vanille. Die Einschübe samt Gitter habe ich jeweils durch einen Bogen Backpapier ergänzt (zugeschnitten). Darauf habe ich das Joghurt einigermaßen gleichmäßig verteilt. Und zwar ein ganzes Glas – 500 g – pro Einschub. Bei neun Einschüben hätte ich also neun große Gläser Joghurt verarbeiten können…oder viele viele kleine Joghurtbecher…oder selbstgemachten Joghurt mit frischem Obst…
Den Joghurt trockne ich nun bei 57 Grad ca. sieben Stunden lang… vielleicht hätten auch sechs gereicht, ich wollte auf „Nummer sicher“ gehen. Nach diesen sieben Stunden hat man statt des fast flüssigen Joghurts eine feste, lederartige Masse. Diese muss man nun vom Backpapier lösen. Das geht so leidlich… dafür wäre der Teflexbogen oder eine Antihaftfolie bestimmt besser geeignet gewesen (das Backpapier musste ich an einigen Stellen richtig abpulen…).
Nun rollt man dieses Joghurtleder einfach zusammen und schneidet es in Stückchen… meine Stückchen sind ein wenig zu groß geraten und ich habe das rollen nicht so gleichmäßig hinbekommen – aber für ́s erste mal…
Die Joghurtstückchen werden nun eine Stunde lang nachgetrocknet. Dadurch werden die Schneidränder versiegelt und das ganze klebt hinterher – wenn man es in Dosen abfüllt – nicht so sehr aneinander. Das Ergebnis ist ein Kaubonbonartiger Snack, wie Toffee, also weich.
Der Originalgeschmack des Joghurts bleibt voll erhalten. Vor allem Heidelbeere und Kirsche haben es mir angetan…
Fazit: ein einfach zu bedienendes Gerät ohne viel Schnick-Schnack. Dabei erstaunlich vielseitig in den Ergebnissen – und praktisch. Für meinen Singlehaushalt und -bedarf ist das Gerät mit neun Einschüben zu groß, das mit fünf Schüben wäre ausreichend. Allerdings – in der Erntezeit schafft das große Gerät einiges weg… und für Familien oder alle, die gerne selbstgemachtes als Mitbringsel bei Freunden und Nachbarn verteilen – ist auch der große Trockner ausgelastet…
Petra Müller für Gomba Green